Sachverhalt:
Durch die Abrechnung des jährlichen Wasserverbrauchs, der von normalerweise ca. 300 m³ auf 3.000 m³ zugenommen hatte, wurde der Bruch einer alten Leitung zwischen 2 Gebäuden in der Ulmer Innenstadt entdeckt.
2.700 m³ (2,7 Millionen Liter) Wasser waren in unmittelbarer Nähe der Gebäude im Untergrund versickert.
Dadurch ist die süd-östliche Ecke eines der Gebäude in der Nähe der Leckstelle abgesackt und es kam zu einem größeren Setzungsschaden mit Rissbildungen bis zu einem Zentimeter.

Sanierung:
Nach dem Abtrennen der Wasserleitung musst zuerst eine Stabilisierung des Gebäudes im Gründungsbereich vorge-
nommen werden, da nicht auszuschließen war, dass zukünftig Nachsetzungen infolge von weiteren Umlagerungen von Bodensubstanz eintreten werden.
Dann erst konnten die Reparaturarbeiten an den Innen- und Außenwänden des Gebäudes durchgeführt werden.

Für die Stabilisierung kamen 3 verschiedene Unterfangungstechniken in Betracht: Hochdruckinjektion,
Compaction Grouting oder Wurzelpfähle.
Unter Abwägung der örtlichen Gegebenheiten, des Baugrunds und der Kosten schien Compaction Grouting die beste Lösung zu sein. Dabei wird über ein Bohrgestänge Zementsuspension abschnittsweise in den Untergrund eingepresst, so dass unter
dem Fundament kugelförmige Zementkörper entstehen.

Da sich das betroffene Objekt im Innenstadtbereich der Stadt Ulm befindet, wurde auch noch eine Kampfmittelfreimachung
erforderlich.
Anschließend wurden 12,75 m³ Zementmörtel in den Untergrund unter die Fundamente des Gebäudes (von ca. 10,50 m  bis
ca. 3,60 m unter der Geländeoberkante) injiziert.
Die Hebung des Kellerbodens von bis zu 10 cm war dann ein Indikator dafür, dass ausreichend Verpressmaterial in den Untergrund eingebracht wurde.  

Nachdem das Gebäude erfolgreich stabilisiert wurde, konnte es innen und außen saniert werden.