Rathaus Langenau  
Sanierung und Umbau, Anbau einer behindertengerechten Erschließung


Das mächtige Gebäude auf dem Marktplatz wurde über die Jahrhunderte als Kauf-, Korn- und Gerichtshaus verwendet. Im Salbuch von 1515 ist es erstmals erwähnt.

Bei der Sanierung des Kulturdenkmals sollte Struktur und Statik, soweit es funktionell vereinbar war, erhalten bleiben.
Besondere Sorgfalt musste auf den Dachstuhl mit seinen Balken
aus dem Jahr 1473 aufgewendet werden. Früheres Entfernen
einiger Tragstreben und einseitige Belastungen hatten den Dachstuhl erheblich verformt, ein stabiles Tragsystem musste
erst wieder hergestellt werden. Dazu mussten zusätzlich zur Urkonstruktion Sekundärkonstruktionen aus Stahl eingebaut
werden.
Die Verbindung der verbleibenden hölzernen Restkonstruktion
mit den neuen Tragwerksteilen erfolgte durch das β-Verfahren.
Der neue Sitzungssaal im Dachgeschoss gibt den Blick in
dieses beeindruckende Zeitzeugnis frei.

Auch das Fundament des Gebäudes war feucht und deutlich angegriffen. Es musste neu unterfangen und abgedichtet werden.
Auf der Nordseite wurde ein neuer Treppenturm in zweischaliger, kerngedämmter Stahlbetonkonstruktion mit innenliegender Wendeltreppe und gläsernem Fahrstuhl angebaut. Der Erschließungsturm stellt das Pendant zum polygonalen Treppenhaus dar, das 1871 auf der Südseite angebaut wurde.

Durch die Auslagerung der Erschließung und die Verlegung des großen Sitzungssaals ins Dachgeschoss konnte das Erdge-
schoss entkernt werden. Auch hier wurde die alte Trag-
konstruktion aus Stahl der ehemaligen Markthalle wieder
sichtbar gemacht.


Bauherr Stadt Langenau
Auftraggeber Stadt Langenau
NF 1.003 m²
BRI 4.883 m³
   
Leistungsphasen (HOAI) 1-6 (Tragwerksplanung),
Wärmeschutznachweis